#1

Rise and fall || Simon & Sofia

in archiv 11.06.2021 20:29
von Sofia Lakert • 5 Beiträge

Das Leben ist nie einfach. Und noch weniger ist es fair.
Seit ich zurückdenken kann,wurde ich dafür trainiert. Ein zukünftiges Teil von etwas Großem zu sein.
Eine Neuerung der Tradition.

Bei uns Lakerts ist es normal,dass der Erstgeborene all das Vermögen erbt und das Vermächtnis weiterleitet. Mein Vater,Richard Lakert, war nicht begeistert davon,dass ich ein Mädchen war. Aber als sein einziges Kind habe ich ihm wohl oder übel keine Wahl gelassen.

Und so bestand mein Leben 16 Jahre lang aus Training. Nahkampf,der richtige Umgang mit Waffen, Fremdsprachen und was noch wichtiger ist, wie man eine ganze Organisation leitet. Und zwar so,dass niemand dir etwas nachweisen kann.

Ich war der festen Überzeugung,schon bald seine rechte Hand zu werden und nach seinem Abgang die Lakert Syndicates zu leiten.

Doch egal wie gut man etwas plant,irgendwas geht immer schief. Seit einem halben Jahr etwa hat Richard mich immer mehr mit Aufgaben vertraut gemacht,die die Capos erledigen. Ich meine,natürlich sollte ich wissen was sie tun. Aber dabei sollte man nie sein Ziel aus der Augen lassen,oder? Zumindest hat er mir das eingeprägt.

Umso erleichterter bin ich,als er mich zu sich ruft.
Ich vermute,dass ich wohl nur in Ungnade gefallen bin. Keine Ahnung wofür. Aber heute sollte es sich hoffentlich klären.

Schnellen Schrittes laufe ich durch das Anwesen und nehme die breite Treppe,die in die 3. Etage führt. Zu seinem Büro.
Nach einem kurzen Klopfen ruft er mich herein und ich betrete zurückhaltend lächelnd das Zimmer.
Ein wenig verwirrt mustere ich den jungen Mann,der meinem Vater gegenüber sitzt. Sein Gesicht kommt mir ein wenig bekannt vor,aber ich kann es nicht zuordnen. Mit einem Nicken in seine Richtung setze ich mich auf den anderen Stuhl und sehe Richard an.

"Du hast nach mir gerufen?"

@Simon Lakert

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#2

RE: Rise and fall || Simon & Sofia

in archiv 11.06.2021 21:45
von Nolan Carter • 108 Beiträge

3 Tage. Ganze 3 Tage hatte ich Zeit, mich von dem Autounfall zu erholen.
3 Tage in denen ich Verarbeiten musste, dass ich gerade meine Familie verloren hatte.
3 Tage im Krankenhaus. 3 Tage Gespräche mit Seelsorgern und Leuten von Behörden, die auf einmal das Sorgerecht für mich hatten.
3 Tage um zu verstehen, dass ich von jetzt auf gleich eine Waise geworden bin.
Und 3 verdammte Tage, um zu erfahren, dass mein Ganzes Leben eine Lüge war.

Als der Arzt mich mit Beruhigungs und Schmerzmitteln entlassen wollte, kam plötzlich Frau Rodriguez vom Jugendamt mit einem breitem Kerl ins Zimmer. Er stellte sich mir auf Englisch vor. Sein Name war Patrick.
Er erklärte mir etwas, aber ich war viel zu aufgewühlt, um auch nur den Zusammenhang in meiner Fremdsprache zu verstehen.
Nach einer kurzen distanzierten Erklärung von von Frau Rodriguez verstand ich immerhin, dass sie alle Papiere geprüft hat und der breite Mann nun für mich zuständig ist.
Ich verstand nichts. Aber meine Gehirnerschütterung und die Beruhigungsmittel taten ihren Zweck und ich folgte Patrick wie ein Zombie.
Ein paar Minuten Zeit hatte ich noch, um meine Sachen zu packen. Es war alles viel zu surreal, um zu verstehen, dass ich nie wieder dorthin kommen würde.
Als Patrick mich allerdings von den Seepferdchen wegziehen wollte, setzte irgendwas aus. Ich schrie ihn an und trat und schlug so lange um mich, bis der Muskelprotz schließlich einwilligte und anfing die Seepferdchen und Fische mit seinen großen Händen zu fangen und behutsam in mein tragbares Aquarium zu setzen.
Geistesabwesend baute ich noch die teure Pumpe ab, die mir eine besondere Person vor ein paar Jahren geschenkt hatte.

13 Stunden ging der Flug in einem Privatjet. Ich ließ ich das Aquarium nicht eine Minute los.
Unter anderen Umständen hätte ich es spannend gefunden und Patrick mit Fragen gelöchert. Aber es war mir egal. Egal wo er mich hinbrachte, Egal, wer er war.
Ich hatte Niemanden mehr, den es interessieren könnte, wo ich bin.

Patrick versuchte immer wieder mit mir zu reden. Er sagte etwas von meinem Vater. Von New York und meiner Schwester.
Aber das alles war nebensächlich. Zwei meiner Seepferdchen hatten den Flug nicht überlebt, was mich fast dazu gebracht hätte, in Tränen auszubrechen. Aber ich hatte panische Angst, dann nicht wieder aufhören zu können, also schluckte ich es runter.

Mein Vater. Richard Lakert. Ein finster aussehender Mann, dessen Umarmung nicht kälter hätte sein können.
Er erzählte mir, dass er von dem Unfall erfahren hatte und mich sofort zu sich holen wollte. Dass meine Mom ihm verschwiegen hatte, dass es mich gab und sie mich mein ganzes Leben belogen hat.
Ich bin in New York geboren und habe eine Zwillingsschwester, die 9 Minuten vor mir geboren wurde.
Jedenfalls hoffe ich, dass ich das alles richtig verstanden habe.
Komischerweise ist das Einzige, was mich davon abhält durchzudrehen, Patricks sanfter Blick.

Müde und unter Beruhigungsmitteln sitze ich in seinem Büro.
Ich habe einen neuen Ausweis. Und einen neuen Namen. Simon Lakert. So soll ich mich von nun an nennen. Es fühlt sich wirklich an, als wäre ich verkauft worden.
Er erzählte irgendwas vom Familienbuisness und dass er so froh ist, dass er mich gefunden hat. Ich nicke nur immer wieder. Begreifen werde ich das alles vermutlich nicht so schnell.
Die Tür geht auf und eine junge Dame betritt den Raum.

Richard räuspert sich. “Mäuschen, ich habe dir doch von deiner Mutter erzählt. Und das hier…” Er deutet mit der Hand auf mich, als wäre ich ein Geburtstagsgeschenk. “Das ist dein Zwillingsbruder Simon.”
Ich brauche einen Moment, um zu verstehen, was es bedeutet. Vor mir sitzt meine Zwillingsschwester.
“Und wie du dir sicher denken kannst, ist er mein langersehnter Sohn. Das bedeutet, er wird der zukünftige Boss werden und du übernimmst die Caporegime.”
Ich habe keine Ahnung, wovon er redet. Ich verstehe nichts und mir ist übel. Ob das noch von der Gehirnerschütterung kommt oder meine Psyche gerade einfach den Geist aufgibt, weiß ich nicht, aber es fühlt sich an, als würde meine ganze Welt das zweite Mal in drei Tagen zusammenbrechen.
@Sofia Lakert


"No" is too serious. “Nope" is too casual “Nah” is just right “Did you kill this man?" “Nah”
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#3

RE: Rise and fall || Simon & Sofia

in archiv 11.06.2021 21:57
von Sofia Lakert • 5 Beiträge

Seine Worte dringen zu mir durch,aber ich begreife den Sinn dahinter nicht ganz.
Kurz sehe ich zu Patrick und erwarte fast, das sie anfangen zu lachen und mir erklären,dass das alles nur ein Scherz ist. Aber Patrick sieht mich ernst an und ich kann nicht einmal den Anflug eines Lächelns erkennen.

Langsam wende ich meinen Blick ab und sehe zu dem jungen Mann.
Jetzt,wo ich die Wahrheit kenne,erkenne ich tatsächlich Ähnlichkeiten in unseren Gesichtszügen. Aber dennoch.
"Das...das ist ein Scherz,oder,daddy?"
Er hatte nie etwas von einem Bruder erzählt.
Ich weiß,wie es um meine Mutter steht. Die Frau,die mich auf die Welt gebracht hat,ist fast genauso schnell wieder daraus verschwunden,wie die Geburt gedauert hat.
Seit 16 Jahren gab es nur Richard und mich.

Erneut sah ich zu .. meinem Bruder. Er sah ein wenig zerschunden aus. Sein Blick war absolut teilnahmslos und ich weiß nicht wieso,aber genau das war es,was mich so aufregte.
"Langersehnter Sohn? Er sieht nicht einmal aus,als würde er verstehen,was hier überhaupt abgeht! Dad! Du kannst das nicht machen!"

Aber Richards Blick zeigte mir deutlich,dass es genau das ist,was er vorhatte. Wie lange hatte er das geplant? Wie lange hat er mich angelogen?

"Er wird in dieser Welt keine 5 Minuten überleben. Sie ihn mal an!" Anklagend deute ich auf Simon und verschränke meine Arme vor der Brust.
"Was sagt er überhaupt dazu? Hey!" Ich schnippse vor Simons Gesicht,um seine Aufmerksamkeit auf mich zu lenken.
"Verstehst du mich? Kannst du überhaupt reden?"
Sein fast leerer Blick trifft meinen und plötzlich ist meine Wut genauso schnell verraucht wie sie gekommen ist. Ich habe so viele Menschen in meinem Leben getroffen. Aber noch nie hat mich jemand so gebrochen angesehen.

Ein paar Sekunden hadere ich mit mir selbst,aber als von Simon noch immer keine Antwort kommt,sehe ich zu Richard.

"Dad?"

@Simon Lakert

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#4

RE: Rise and fall || Simon & Sofia

in archiv 12.06.2021 12:18
von Nolan Carter • 108 Beiträge

Die junge Frau, ich weigere mich irgendwie sie als meine Schwester zu betiteln, scheint von den Neuigkeiten nicht gerade begeistert zu sein. Entweder sie will keinen Bruder oder es gefällt ihr nicht, dass ich der neue Boss werden soll ?
Boss wofür ? Wenn sie Boss werden will, soll sie es halt machen. Ich will das alles doch gar nicht.
Ich will wissen, wer sie sind, Warum das alles passiert ist und nicht, was irgendwelche Firmen oder so angeht.
Sie scheinen viel Geld zu haben. Jedenfalls ist dieses Grundstück riesig.
Ich habe versucht mich nicht von dem Fakt, dass auf dem Gelände einige Leute mit Maschinengewehren über das Grundstück spazierten, aus der Bahn bringen zu lassen.
Aber in Amerika ist das ja wohl normal.
Sie scheint mit ihm zu diskutieren. Ich verstehe genug, um zu kapieren, dass sie nicht gerade nett zu mir ist. Als sie mit den Fingern vor meinem Gesicht herum schnipst, lehne ich mich zurück und sehe sie an. Was wird das?
“Ich...will keine… Stress machen..”, sage ich leise und ziehe mein Beine mit auf den Stuhl und umarme sie.
“Sofia, hör auf!”, sagt Richard und schlägt mit der flachen Hand auf den Tisch, sodass ich zusammen zucke. Mein Blick fällt kurz auf Patrick, der mir kaum merklich zunickt, als er meinen Blick bemerkt.
“Wenn du dich um das Familiengeschäft sorgst, dann wirst du deinen Job als Caporegime genauso gut machen! Simon ist der rechtmäßige nachkomme.”
Er sieht mich kurz an und dann wieder zu Sofia.
“Er ist in Spanien aufgewachsen. Die Sprache wird er lernen, das ist wohl das kleinste Problem. Du wirst ihm zum Wohle der Familie helfen alles nachzuholen, was er versäumt hat.”
Er hebt die Hand, als wüsste er, dass sie widersprechen will. “Keine Widerrede.”
Er steht auf und geht hinter Sofia lang. Ich beobachte, wie er ihr die Hände von hinten auf die Schultern legt.
“Mein Beileid, Sofia. Auch deine Mom ist vor 3 Tagen tragisch verstorben.”, sagt er ruhig, bevor er die Tür ansteuert. “Zeig ihm das Anwesen und sein Zimmer. Sei eine gute Schwester.”
Ungläubig sehe ich ihm hinterher und wende meinen Blick zu Sofia.
Wenn sie geschockt von der Nachricht sein sollte, zeigt sie es nicht. Allgemein habe ich keine Ahnung, wie viel sie weiß.
Sie heißt Sofia. Ist am gleichen Tag geboren wie ich und ist bei diesem Eisklotz groß geworden. Mehr weiß ich nicht über meine eigene Zwillingsschwester.
“Es tut mir leid.”, sage ich leise, ohne genau zu wissen, wofür ich mich eigentlich entschuldige.
@Sofia Lakert


"No" is too serious. “Nope" is too casual “Nah” is just right “Did you kill this man?" “Nah”
zuletzt bearbeitet 12.06.2021 12:20 | nach oben springen


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