#1

This is how we do - Simon & Levi

in archiv 04.06.2021 21:54
von Nolan Carter • 108 Beiträge

[7.5.2021]
Was kann einen beschissenen Tag noch beschissener machen ? Ein beschissener Abend.
Patrick, mein Bodyguard, wollte mich am Liebsten gar nicht alleine in die Bar lassen, damit ich nicht irgendwas dummes anstelle.
Dumm ? Was wäre dumm ? Mich zu betrinken, obwohl ich mir gerade vorher eine Spritze in den Arm gesetzt habe ? Ja, das wäre dumm, aber trotz allem habe ich trotzdem nicht so eine Todessehnsucht, dass ich so Etwas tun würde.

Ich nicke dem Barkeeper zu, als er mir mein Wasser über die Theke schiebt.
Alle Leute, die nicht nur auf den Papierkram achten, wissen, dass ich der eigentliche Besitzer dieser Bar bin und einigen anderen Etablissements. Aber da ich schlau genug bin, um meinen Namen nicht ins Geschehen zu bringen, wenn es um Drogen oder Menschenhandel geht, laufen sie über andere unbedeutende Personen. Personen, bei denen es mir egal ist, ob sie in den Knast wandern.

Ich lasse meinen Blick durch die Bar wandern und bleibe an einem Mann hängen, der mich nicht gerade unauffällig ansieht. Stirnrunzelnd wende ich den Blick ab und nippe noch einmal an meinem Wasser. Aus dem Augenwinkel sehe ich aber noch immer, wie er mich mustert.
Er kam mir bekannt vor. Verdammt. Feinde ? Ich hätte Patrick mitnehmen sollen.
Mit einem Zug kippe ich mein Glas und streiche beim Aufstehen meine Haare zurück.
Ich werfe dem Mann noch einmal einen Blick zu, bevor ich mir meinen Weg durch die Leute bahne und hinter der “Only Staff” - Tür verschwinde.
Als ich hinter der Tür stehe, ziehe ich mein Messer aus meinem Schuh und bleibe stehen.
Entweder er wird mir folgen und durch diese Tür kommen oder ich kann Patrick Bescheid sagen, dass hier etwas Faul ist. Gott sei Dank, bin ich schon wieder so klar, dass ich mich verteidigen kann.

Die Tür schwingt auf. Schnell packe ich den Fremden und drücke ihn gegen die Wand, neben der Tür. Mit ruhiger Hand, drücke ich ihm die Klinge an die Kehle und schiebe nebenbei mit dem Fuß die Tür zu.
“Was willst du und wer…”, setze ich an, aber stelle fest, dass mein Gegenüber wirklich alles andere als ein Fremder ist. Schnell weiche ich ein Stück zurück und nehme das Messer wieder von seiner Kehle.
Als er den Mund öffnet, um etwas zu sagen, trifft ihn meine flache Hand fest im Gesicht. “Hijo de Puta.”, flüstere ich leise, weil ich weiß, dass er es versteht und ganz genau weiß, wofür die Ohrfeige war.


"No" is too serious. “Nope" is too casual “Nah” is just right “Did you kill this man?" “Nah”
zuletzt bearbeitet 08.06.2021 11:46 | nach oben springen

#2

RE: This is how we do - Simon & Levi

in archiv 04.06.2021 22:39
von Aaron James • 67 Beiträge

New York - Eine Stadt die niemals schläft. Ja, dem würde ich nach den ersten Wochen hier absolut recht geben. Man findet immer irgendwas, wo etwas los oder eben zutun ist, wenn man es möchte.
Doch nachdem ich in den letzten Tagen nur im Quartier war, weil wir Lieferungen bekommen haben und einer meiner Männer, der dafür zuständig war, leider… naja nennen wir es… nicht mehr dazu in der Lage ist, die Waren anzunehmen und zu überprüfen, habe ich mich selbst dorthin gestellt und kontrolliert, dass alles rechtens zugeht.
Es ist gar nicht so einfach in einer neuen Stadt Leute zu finden, die loyal, zuverlässig, verschwiegen und keine Langfinger sind. Manchmal muss man da erst aussortieren. Nervig.
„Einen Whiskey on the Rocks“, murmele ich, während ich mich setze und musternd meinen Blick durch die Gesichter der Menschen um mich herum streifen lasse. Es ist immer von Vorteil zu wissen wie viele potenzielle Gefahren vor Ort sein können, wenn man keine Bodyguards an der Seite hat, die das für einen übernehmen.
Schon oft haben mich meine engsten Vertrauen, und nicht zuletzt meine Mutter, versucht dazu zu überreden, das zu ändern, aber ich will keinen Gorilla neben mir herlaufen haben, der jeden meiner Schritte bewacht und mir das Gefühl gibt, dass ich keine Sekunde unbeobachtet sein kann.
Zudem wäre es doch äußerst auffällig, wenn ein Typ in ein Geschäft kommt und gleich zwei Kleiderschränke hinterherdackeln. Aber wer rechnet schon damit, dass der Kopf einer so großen ‚Firma‘ durch die Straßen spaziert und sich einfach selbst verteidigen kann, sollte jemand auch nur auf dumme Ideen kommen? Niemand. Schlichtweg niemand rechnet damit und das ist ein Vorteil, den ich gerne nutze.
„Bitteschön.“ Eine Blondine stellt mir mein Getränk auf die Theke und ich bedanke mich mit einem Nicken, ehe ich einen Schluck trinke und mir weiter die Gesichter der besoffenen Idioten um mich herum einpräge.
Doch dann stocke ich, denn das kann nicht sein.
Bin ICH jetzt besoffen oder was?
Unmöglich! Aber diese Augen, das Gesicht und… wie könnte ich mich da irren? Doch es wäre ein viel zu großer Zufall, wenn ich gerade hier auf IHN treffe. Ich meine, wie groß ist diese Chance bitte? Sicher liegt es nur am Licht, dass ich mir das jetzt einbilde.
Doch das noch beinahe unberührte Glas lasse ich stehen als ich ihm folge, nachdem er aufsteht, denn ich muss mich einfach vergewissern.
Irritiert, dass er in den Mitarbeiterraum geht, ziehe ich eine Augenbraue hoch, laufe ihm aber weiter hinterher, bis ich plötzlich an der Wand stehe, ein Messer am Hals habe und in Augen sehe, die mir definitiv bekannt vorkommen. Ich würde sie nie vergessen.
Ich öffne den Mund, will etwas sagen, doch er ist schneller. Den Schlag hätte ich niemals erwartet, aber ich heiße ihn willkommen und schließe dabei kurz die Augen, denn - fuck - ich habe ihn verdient und noch so viel mehr.
Seine Beleidigung jedoch überrascht mich und lässt mich gleichzeitig schmunzeln.
„Hurensohn? Hab schon weitaus schlimmeres gehört, Adriano.“
Und doch richtet sein Akzent noch immer genau dasselbe mit mir an wie… damals.
Ich hebe die Hand, lege sie locker um seinen Hals und gehe langsam auf ihn zu, sodass der Abstand zwischen uns wieder geringer wird.
Mein Gesicht schwebt ganz nah vor seinem und ich kann seinen Atem auf meinen Lippen spüren, während sein Puls mir verrät, wie aufwühlend diese Situation gerade für ihn ist. Auch auf die Gefahr hin gleich ein Messer im Bauch zu haben drücke ich ihn weiter nach hinten, bis er an irgendetwas krallt, was ein dumpfes Geräusch durch den Raum schallen lässt.
„Adriano… ich… wie… was..?“
So viele Fragen und doch weiß ich nicht, ob ich für die Antworten bereit bin.
„Du bist es wirklich.“


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#3

RE: This is how we do - Simon & Levi

in archiv 05.06.2021 07:01
von Nolan Carter • 108 Beiträge

Ich fühle mich, als würde ich träumen.
Mit einem Blick auf meine Hände, wird mir aber klar, dass ich nicht mehr in der Realität stehen könnte.
Meine zehn Finger sind genauso real, wie der Levi aus Fleisch und Blut vor mir.
Meine Gedanken rasen. Mein Herz pocht. Meine Hände zittern, als hätte ich meine letzte Dosis vor Stunden gehabt. Aber das Schlimmste: Das Zusammenziehen in meiner Brust.

Ohne Gegenwehr lasse ich mich zurück drücken. Die Waffe in meiner Hose, drückt sich in meinen Rücken und bringt mich zurück. Hastig hole ich Luft, als mir klar wird, dass ich sie angehalten habe.
Levi. Er ist hier. Ich habe im Leben nicht erwartet, dass ich ihn jemals wieder sehe. Schon gar nicht so, wie es im Endeffekt geendet ist.
Eine Stimme in meinem Kopf, weißt mich darauf hin, dass er mich sicher nicht verfolgt hätte, wenn ich ihm nicht wichtig wäre.
Aber die Andere lässt mich die Spitze meines Messers gegen Levis Brust drücken: Du weißt noch, wie sehr er dich verletzt hat und dass er es wieder tun wird.
Mit meiner freien Hand, packe ich nach seiner Hand an meinem Hals und verdrehe sie leicht, damit er sie wegnimmt und drücke sie ihm gegen seine Brust.
“Warum suchst du hier…?”, frage ich und merke, dass ich zu aufgewühlt bin, um vernünftige Sätze zu bilden.
Meine Hand mit dem Messer zittert, sodass es mich selbst wütend macht. Es ist lange her und er schafft es trotzdem noch, mich so aus der Fassung zu bringen.
Er ist zu nahe, also verstärke ich meinen Druck gegen seine Brust, sodass er ein Stück zurück gehen muss, wenn er nicht die Klinge in seiner Brust stecken haben will.
“Du gehst jetzt besser!”, sage ich und sehe ihm fest in die Augen.
Ich bin ein verdammter zukünftiger Mafiaboss und lasse mich durch so einen dahergelaufenen Idioten wieder in mein 16 jähriges Ich zurück schicken ? Mein Vater würde nicht zögern und ihm eine Kugel zwischen die Augen setzen.
Mein Lakert Teufelchen auf meiner Schulter weiß, dass ich genau das tun sollte. Aber mein Körper gehorcht ihm nicht. Die Waffe bleibt weiter in meiner Hose und ich hoffe, dass Levi so vernünftig ist, einfach zu verschwinden.
Denn wenn er weiter hier bleibt, werde ich irgendwie handeln und keine der Möglichkeiten, würde mir gefallen.


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zuletzt bearbeitet 05.06.2021 07:03 | nach oben springen

#4

RE: This is how we do - Simon & Levi

in archiv 05.06.2021 18:48
von Aaron James • 67 Beiträge

Der Blick in seine Augen genügt um zu wissen, was für einen innerlichen Kampf er gerade ausfechtet. Ob er auch nur ansatzweise ahnt, dass es mir gerade ziemlich ähnlich geht? Ich kann es mir kaum vorstellen, denn dafür bin ich viel zu gut in dem Schauspiel meinen Gegenüber nur das erkennen zu lassen, was ich will.
Die Messerspitze, die sich in mein Hemdstoff bohrt sorgt weniger für mein zurücktreten als die Intensität mit der er mich ansieht. Verflucht. Wie lange habe ich gesucht und nun… steht er vor mir? Das muss ein fucking beschissener Traum sein, denn wie hoch ist bitte die Chance, dass ich ihm ausgerechnet hier begegne? Wie viele Menschen gibt es auf der Welt? So einige. Und dazu unzählige Städte, die es noch unwahrscheinlicher machen.
Schicksal. Ein Wort, das ich in vielen Momenten des Lebens gerne verwende und gerade glaube ich, dass es mir einen verflucht schlechten Streich spielen will.
Ich ziehe nicht einmal die Luft ein, als er meinen Arm verdreht und ich somit meine Finger von seinem Hals löse. Im Normalfall hätte das auch nicht dafür gesorgt, dass ich loslasse. Aber jetzt gerade ist vieles nicht normal.
Meine andere Hand lege ich auf seine zitternde an dem Messer und halte sie ruhig, weiterhin auf mich gerichtet. Angst habe ich keine. Wovor auch? Hätte er mich töten wollen, hätte er es schon getan und Verletzungen heilen wieder. Zumindest die meisten.
Gerade noch wirkt mein Gesicht gefasst und überrascht zugleich, da höre ich seinen Satz und dieser beschert mir gleich ein Schmunzeln im Gesicht.
„Fuck, Adriano, was habe ich deine Fehler aber vor allem deinen Akzent vermisst.“
Kaum habe ich diese Worte ausgesprochen spüre ich die nächste Ohrfeige an meiner rechten Wange.
„Autsch. Macht dich das geil oder warum schlägst du mich schon wieder? Sorry, aber ich stehe eher darauf auszuteilen beim Ficken.“ Ich zwinkere ihm zu und dreimal dürft ihr raten… er klebt mir erneut eine.
„Gehen? Ich bin doch gerade erst gekommen!“ Und selbst wenn er mich noch zwanzig mal schlägt wird er mich sicherlich nicht hier weg bekommen, nachdem er so unerwartet vor mir steht.
Noch immer brennt meine Haut, doch habe ich schon weitaus schlimmeres überlebt als eine, zwei, oder eben drei Ohrfeigen.
„Könntest du dieses Spielzeug zwischen uns jetzt runternehmen? Wir wissen doch beide, dass du mich nicht umbringen wirst.“
Provozierend grinse ich ihn an, gehe wieder etwas vor und drücke die Spitze somit in meine eigene Haut, ehe ich seine Hand mit leichtem Druck nach unten führe, sodass er das Messer sinken lässt.
Erneut lege ich die Hand unter sein Kinn, dieses Mal aber ohne seinen Hals zu umfassen, bevor ich es anhebe, damit er mir in die Augen sieht.
„Was ist aus dir geworden?“, frage ich nun ohne jegliche Belustigung in meiner Stimme.


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#5

RE: This is how we do - Simon & Levi

in archiv 05.06.2021 19:40
von Nolan Carter • 108 Beiträge

Was ist das hier ? Schlechtes Karma ? Weil ich andere verletze, wird er zu mir geschickt, damit ich den Schmerz wieder spüre ? Wenn dem so ist, dann klappt es sehr gut.
Oder mein Vater hat es irgendwie herausgefunden und will mich testen ? Würde er sich wirklich so wahnsinnig viel Mühe geben ?
Mit meiner rechten halte ich weiter das Messer und Levi auf Abstand. Mit meiner linken verpasse ich ihm gleich zwei Ohrfeigen hintereinander.
Nicht weil ich so brutal bin und ihm wehtun will, sondern einfach, weil ich zu durcheinander bin, um irgendwie sinnvoll zu kontern. Außerdem macht es mich sauer, dass es ihn so kalt lässt, dass er blöde Witze reißen kann oder sich herausnimmt mir zu sagen, dass er meinen Akzent vermisst, obwohl es ja wohl definitiv an ihm lag.
Ich hasse es, wie ich mich fühle. Hin und her gerissen. Vertraut und doch so voller Zweifel und argwohn. Voller Wut und trotzdem so nah am Wasser. In die Ecke gedrängt. Vorgeführt. Dominiert.
Ich balle meine linke zur Faust und richte meinen Blick auf mein Messer an seiner Brust. Er vertraut mir. Oder traut es mir nicht zu. Oder testet mich. Führt mich vor ? Und was stimmt nicht mit ihm ? Er wirkt, als würde es ihm überhaupt nichts ausmachen, mit einem Messer bedroht zu werden.
Ich festige meine Hand um den Griff des Messers, bis er es nach unten drückt. Kurz bin ich versucht es einfach wieder zu heben und es ihm zu beweisen. Aber will ich ihn wirklich verletzten ? Und wem will ich etwas beweisen ? Ihm ? Oder nur mir selbst ?
Um mich selbst zu überlisten und nicht doch plötzlich etwas zu tun, was ich bereue, lasse ich das Messer klirrend auf den Boden fallen. Wenn er von meinem Vater geschickt wurde, dann lebe ich mit der Strafe, dass ich zu weich war. Ich kann mit der Bestrafung leben, aber ich könnte es nicht, mit dem Wissen, Levi mehr zugefügt zu haben, als eine brennende Wange.
Als er eine Hand unter mein Kinn legt, versuche ich zurück zu weichen, aber drücke mir stattdessen die Waffe nur noch fester in den Rücken. Blinzelnd sehe ich ihm in die Augen und mein Herz rutscht mir in die Hose.
Was aus mir geworden ist ? Gute Frage. Manchmal weiß ich nicht, ob ich selbst weiß, wer ich bin. Ob ich weiß wofür ich stehe oder stehen will. Ob ich wirklich so rebellieren sollte, wie ich es tue oder ob ich mein Schicksal einfach akzeptieren sollte, weil ich in meinem Kopf Hoffnungen habe, die mich nur auf schnellem Weg ins Grab bringen.
“Ich bin nicht mehr 14, Levi.”, sage ich leise und bleibe noch einen Moment stehen, bevor ich meine Hand auf seine lege und sie von mir schiebe. Eilig schiebe ich mich zwischen ihm und der Wand hindurch und gehe ein paar Schritte von ihm weg.
“Halt dich fern...von mir. Ich bin nicht schwul. Und wir haben uns nichts mehr zu sagen. Und ich will dich nicht mehr sehen.” Ich öffne die Tür zurück zur Bar und sehe ihn an. “Der Barbesitzer wird dir Hausverbot geben, weil du in den Privat...bereich eingedringt bist...”
Ich bin selbst überrascht, wie kalt meine Stimme sich anhört. Aber ich kann ihm nicht vertrauen. Ich kann Niemandem vertrauen. So gerne ich es bei ihm auch würde. Aber auch nach so langer Zeit tut es noch zu sehr weh, als es zu vergessen.
“Raus. Jetzt.”, sage ich nachdrücklich und atme tief durch.
@Levi Aurelio Montgomery


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#6

RE: This is how we do - Simon & Levi

in archiv 06.06.2021 07:27
von Aaron James • 67 Beiträge

Er ist keine 14 mehr? Oh dem bin ich mir absolut bewusst, aber das ändert nichts daran, dass er trotzdem noch da ist. Ich sehe ihn, habe ich schon damals und würde es auch in dreißig Jahren noch tun. Ganz egal, was ihn dazu gebracht hat, mit einem Messer durch die Gegend zu laufen, der Adriano, den ich damals vor mir hatte, ist noch da. Ob er es nun zugeben will oder nicht.
Dieses Mal lasse ich zu, dass er sich an mir vorbei drängt und zur Tür flüchtet. Kein schönes Gefühl, dass er vor mir zurückweicht als wäre ich sein größter Feind und sein Untergang zugleich. Zweiteres bin ich sogar vielleicht, wenn man daran denkt, womit ich mein Geld verdiene.
Dennoch sorgt er erneut dafür, dass ein Schmunzeln auf meinen Lippen entstehen zu lassen, wie nur er es immer und immer wieder schafft, allein durch seinen Akzent. Doch dieses Mal ist etwas anderes der Grund dafür.
„Du bist nicht schwul?“, wiederhole ich seine Frage und mache ein paar Schritte wieder auf ihn zu, sodass ich direkt vor ihm stehe und die Wärme, die von seinem Körper ausgeht spüren kann.
Ich beuge mich zu ihm, streife mit der Nase über seine Wange, ehe ich flüstere: „Das ist super, denn ich bin auch nicht Schwul.“ Nun verblasst das Grinsen in meiner Stimme und ich werde wieder ernst.
„Okay, Adriano. Ich werde gehen. Aber ich verspreche dir, dass eines Tages das letzte sein wird, was du willst, dass ich nicht bei dir bin.“
Mit einer Hand umfasse ich noch einmal sein Kinn, einfach um mir nochmal sicher zu sein, dass er real ist und mir nicht irgendwas in den verfluchten Whiskey geschüttet wurde.
Beinahe zärtlich streiche ich mit den Fingerspitzen über seine Wange und sehe ihn in die Augen.
„Schlag mich, beleidige mich, wirf mich raus…. Im Endeffekt wissen wir beide, dass es nie verschwinden wird.“
Und damit schiebe ich mich vor ihm durch die Tür, wo ein Mitarbeiter mich sofort anspricht und fragt, was ich dort zu suchen hätte.
Ich antworte nur, dass ich mich in der Tür geirrt und zum Klo wollte, auch wenn das ganz woanders ist. Seine weiteren Worte ignoriere ich, schmeiße ein paar hundert Dollar auf den Tresen für mein Getränk und verschwinde dann aus diesem Club und Adrianos Nähe.
Fuck, das wirft all meine Pläne vollkommen durcheinander.


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